Zertifizierung von Gefäßzentren

Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin bietet koordiniert von der Privaten Akademie DGG die Möglichkeit an, Gefäßzentren zu zertifizieren. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin erwies sich hier als Pionierin und Innovatorin mit der bahnbrechenden Idee, eine interdisziplinäre Zertifizierung von Gefäßchirurgie, Radiologie und Angiologie durchzuführen, die in ihrer Form erstmalig und einzigartig war, als man 2004 damit begann. Viele Fachgesellschaften kommen auf die Gefäßchirurgie zurück, wenn es um Rat zum Thema Zertifizierung geht. So kam es auch zur Zertifizierungsmöglichkeit durch nur die DGG allein oder in Kooperation mit der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und/ oder der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA). Die Krankenkassen in den Bundesländern Berlin, Rheinland-Pfalz und Saarland haben die Zertifizierung in ihre Krankenhausplanung integriert.

In vielen Bereichen der Medizin sind in den letzten Jahren krankheitsorientierte interdisziplinäre Kompetenzzentren gebildet worden (Trauma-Center, Onkologische Zentren, Gefäßzentren u.a.).

Die Motive zur Zentrumsbildung sind dabei vielfältig:

  • Verbesserung der Qualität durch fachübergreifende Patientenversorgung
  • Stärkere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung
  • Bessere Positionierung in einem zunehmend kompetitiven und ökonomisch ausgerichteten Gesundheitssystem
  • Optimale Außendarstellung durch Erweiterung des Diagnose- und Therapiespektrums

Zur Gewährleistung der mit dem Begriff „Gefäßzentrum“ verbundenen Qualität ist es notwendig, personelle, apparative und therapeutische Standards zu definieren. Ob ein Zentrum diese erfüllt, wird im Zertifizierungsprozess überprüft. Die Kritierien selbst werden jährlich in Sitzungen der Zertifizierungssektionen der Fachgesellschaften sowie einer gemeinsamen Sitzung der Fachgesellschaften DGG, DRG und DGA diskutiert und ggf. aktualisiert. 

Zur Zertifizierung muss das Zentrum einen schriftlichen Antrag ausgefüllen und einreichen. Dieser Antrag kann per Fax (030-280 990 990) oder per E-Mail (sekretariat [at] gefaesschirurgie.de) in der Geschäftsstelle der DGG e.V. angefordert werden.

Nach einer ersten Sichtung werden die Antragsunterlagen an die Sektion Zertifizierung weitergeleitet. Sind die Anforderungen dem Papier nach erfüllt, erfolgt ein Audit durch ein, zwei oder drei Auditor/-innen mit Expertise in Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin. Die Auditor/innen sind selbst Fachärzt/-innen für Gefäßchirurgie, Angiologie oder Radiologie und Sektionsmitglieder. Welche/r Auditor/-in welches Zentrum prüft, wird durch die Private Akademie DGG gmbH festgelegt. Interessenkonflikte müssen die Auditor/-innen freilegen und werden berücksichtigt. Die Auditor/innen nehmen einmal jährlich an einer Schulung statt.

Nach erfolgreichem Audit wird das antragstellende Zentrum durch die Private Akademie DGG gGmbH offiziell als zertifiziertes Gefäßzentrum anerkannt und dementsprechend gelistet. Die bisher zertifizierten Gefäßzentren sind auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin aufgelistet. Es besteht die Möglichkeit, das Zentrum zusätzlich durch die Deutsche Gesellschaft für Angiologie und/oder die Deutsche Gesellschaft für Radiologie zertifizieren zu lassen. 

Leitung:

  • Prof. Dr. med. Markus Steinbauer, Leitung (Regensburg)

Mitglieder:

  • Prof. Dr. med. Klaus Balzer (Mülheim)
  • Prof. Dr. med. Thomas Bürger (Rostock)
  • Dr. med. Hans-Joachim Florek (Freital)
  • Prof. Dr. med. Jörg Heckenkamp (Osnabrück)
  • Prof. Dr. Thomas Hupp (Stuttgart)
  • Dr. med. Hans-Peter Niedermeier (München) 
  • PD Dr. med. habil. Ralph-Ingo Rückert (Berlin)
  • Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen (Frankfurt/Main)
  • Prof. Dr. med. Heiner Wenk (Bremen)